4 Fragen an Dominik Werner

Dominik Werner arbeitet seit 2018 als Head of Communication bei Roche Pharma (Schweiz) AG. Vor seinem Wechsel zu Roche war er langjähriger Head of Corporate Communications bei Lonza und Mediensprecher bei der Fluggesellschaft Swiss. In diesem Interview sagt Dominik Werner, dass Kommunikation wie Orgel spielen ist. Und er begründet, warum er Partnerschaften als zentralen Erfolgsfaktor für das Gesundheitswesen sieht.

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Was begeistert Sie an Ihrer Arbeit?

An der Arbeit in der Kommunikation fasziniert mich immer wieder die Vielseitigkeit der Aufgaben und die Bandbreite der Themen. Wir Kommunikationsfachpersonen sind „Denk-Generalisten“, weil wir uns immer wieder in neue Themen einarbeiten dürfen. Auch bringen wir Menschen zusammen und können massgeschneiderte kommunikative Lösungen entwickeln.

Kommunikation ist auch kreativ. Wir können mit sprachlicher Raffinesse punkten, mit visuellen Elementen überraschen. Und wie ein Organist verfügen wir über die verschiedensten kommunikativen Register, um je nach Thema, Publikum, Anlass alles aufeinander abzustimmen.

«Kommunikation ist kreativ. Wir können mit sprachlicher Raffinesse punkten oder mit visuellen Elementen überraschen.»

Was ist das Geheimnis erfolgreicher Pharmakommunikation respektive Kommunikation im Gesundheitswesen?

Das Grundrezept ist wohl überall ähnlich. Eine erfolgreiche Kommunikation erfordert Transparenz, glaubwürdige und authentische Exponenten, keine Angst vor kritischen Themen, die Fähigkeit komplexe Sachverhalte einfach zu erklären, ohne zu simplifizieren, die Kunst zum Zuhören und einfach auch gut und spannende Geschichten zu erzählen.

Welche Themen in der Gesundheitskommunikation beschäftigen Sie derzeit?

Zentral ist die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Die Pandemie hat gezeigt, welches Potenzial darin steckt, aber auch, welche Lücken die Schweiz in diesem Bereich noch aufweist. Im Gesundheitswesen stehen wir im Vergleich zu anderen Branchen – etwa die Luftfahrtindustrie – erst am Anfang unserer Möglichkeiten. Ein zentraler Baustein wird in Zukunft die elektronische Erfassung von Patientendaten sein. In diesen heute noch weitgehend ungenutzten Daten steckt ein riesiges Potenzial, das über die digitale Auswertung in vielen Bereichen genutzt werden kann. In der Kommunikation müssen wir es schaffen, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen als Chance für bessere Medikamente und für eine optimale Gesundheitsversorgung für uns alle verstanden wird.

Welche Themen möchten Sie in der Kommunikation in Zukunft stärker angehen?

Die Herausforderungen im Gesundheitswesen sind zu komplex, als dass sie die einzelnen Akteure respektive Branchen allein lösen können. Wir müssen daher vermehrt über Partnerschaften sprechen und aufzeigen, wie wir über Partikularinteressen hinweg ein modernes, effizientes und vor allem auch bezahlbares Gesundheitssystem schaffen können. Es gibt schon heute schöne Beispiele, wie Kooperationen zwischen Pharma, Spitälern, Krankenkassen, Ärztevereinigungen, Forschungseinrichtungen, Behörden und weiteren Akteuren spannende und zukunftsorientierte Ideen sowie Lösungen ermöglichen.

Über die Interviewserie «4 Fragen an … »
In der Farner Interviewserie «4 Fragen an …» beantworten Kommunikationsprofis aus der Gesundheitsbranche aus ihrer persönlichen Sicht Fragen zur Kommunikation. Sie sagen, wie sie in einem komplexen Umfeld erfolgreich kommunizieren, Herausforderungen meistern oder welche Faktoren in Zukunft erfolgskritisch sein werden für eine wirkungsvolle Kommunikation. Mehr erfahren unter Healthcare Communication