4 Fragen an Isabel Gherbal

Isabel Gherbal arbeitet seit 2021 als Leiterin Kommunikation bei Medbase in Winterthur. Die Gesundheit ist ein äusserst vielschichtiges und sehr persönliches Thema. Gesundheitskommunikation müsse deshalb in erster Linie Vertrauen schaffen und Betroffene dabei unterstützen, sich in der Fülle an Informationen zurechtzufinden.

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Was fasziniert und begeistert Sie an Ihrer Arbeit?

Voraussetzung für meine Arbeit in der Kommunikation ist, dass ich voll und ganz hinter dem Unternehmen, das ich nach innen und aussen vertrete, stehen kann. Zudem ist es mir wichtig, dass ich mich mit den Werten meiner Arbeitgeberin identifizieren kann. Ein zentraler Wert, der in der Medbase-DNA verankert ist, lautet «Kooperation». Das Gründungsteam hat von Anfang an auf Kooperation gesetzt. Dies im Wissen, dass Patientinnen und Patienten nur dann gut versorgt sind, wenn sich alle involvierten Stellen gut abstimmen. Innerhalb der Medbase Gruppe arbeiten deshalb Fachpersonen aus verschiedenen Disziplinen Hand in Hand zusammen. Darüber hinaus setzen wir auf starke Partnerschaften, beispielsweise mit anderen Leistungserbringern und Krankenversicherungen. Kooperation ist auch für mich persönlich ein zentrales Thema. Denn Kommunikation kann nur Wirkung entfalten, wenn sie in enger Abstimmung mit den Kolleginnen und Kollegen der Fachbereiche entwickelt wird. Den Austausch mit den unterschiedlichen Menschen im Unternehmen, aber auch mit externen Ansprechpersonen, finde ich sehr bereichernd.

«Kommunikation kann nur Wirkung entfalten, wenn sie in enger Abstimmung mit den Kolleginnen und Kollegen der Fachbereiche entwickelt wird. Den Austausch mit den unterschiedlichen Menschen im Unternehmen, aber auch mit externen Ansprechpersonen, finde ich sehr bereichernd.»

Welche Themen in der Gesundheitskommunikation beschäftigen Sie derzeit?

Medbase ist eine dynamische Organisation, die stetig gewachsen ist. Gleichzeitig gestaltet sich die Suche nach neuen Mitarbeitenden mit medizinischem oder pharmazeutischem Hintergrund als sehr anspruchsvoll. Somit investiere ich einen grossen Teil meiner Arbeitszeit in die interne Kommunikation und in den Aufbau der Medbase-Arbeitgeberinnenmarke.

Weit oben auf der Kommunikationsagenda steht zudem das Thema integrierte Versorgung. Als ambulante Leistungserbringerin ist Medbase im Schweizer Gesundheitswesen vernetzt mit verschiedenen Partnerorganisationen. Gemeinsam entstehen Projekte, die zum Ziel haben, die Gesundheitsversorgung massgeblich zu verbessern. Anfang 2022 konnten wir einen wegweisenden Schritt kommunizieren: Medbase ist Gründungspartnerin des Gesundheitsökosystems «Compassana». Als Kernstück des Ökosystems wird eine digitale Plattform entstehen, die eine einfache Koordination von ambulanten, stationären und digitalen Gesundheitsdiensten ermöglicht. Patientinnen und Patienten werden damit ihre persönliche Gesundheitsversorgung rund um die Uhr selbstständig organisieren können.

Aus Ihrer Sicht: Was ist das oberste Ziel, welches durch Gesundheitskommunikation verfolgt werden muss?

Gesundheit ist ein vielschichtiges und sehr persönliches Thema. Gleichzeitig ist es für Betroffene immer schwieriger, sich in der Fülle an Informationen zurechtzufinden. Das hat gerade die Corona-Pandemie gezeigt – viele Menschen wussten nicht mehr, welchen Quellen und Botschaften sie vertrauen konnten. Gesundheitskommunikation muss deshalb in erster Linie Vertrauen schaffen.

Meine Kolleginnen und Kollegen an den Medbase-Standorten erwerben sich das Vertrauen von Patientinnen und Patienten durch ihre tagtägliche Beratungs- und Betreuungsarbeit. Hier setzt für mich gute Kommunikation an. Damit sie ihre Dienstleistung an den Zielen und Werten des Unternehmens ausrichten könnten, müssen sie diese kennen und verinnerlichen. Deshalb erachte ich die interne Kommunikation als besonders wichtig.

«Es ist für Betroffene immer schwieriger, sich in der Fülle an Informationen zurechtzufinden. Das hat gerade die Corona-Pandemie gezeigt – viele Menschen wussten nicht mehr, welchen Quellen und Botschaften sie vertrauen konnten.»

Wohin entwickelt sich die Kommunikation des Gesundheitswesens?

Um die Qualität des Gesundheitswesens zu verbessern, gilt es, die integrierte Versorgung weiter auszubauen und vermehrt hybride Behandlungsansätze zu entwickeln. Auch Medbase engagiert sich im Rahmen des Gesundheitsökosystems «Compassana» für den Ausbau digital unterstützter Netzwerke. Patientinnen und Patienten werden zukünftig Zugriff auf ihre Gesundheitsdaten erhalten und so selbstbestimmt eine Entscheidung über die nächsten Behandlungsschritte treffen können. Die Kommunikation ist somit gefordert, diese Entwicklung zu begleiten. Kommunikationsinhalte müssen rund um die Uhr und ortsunabhängig zur Verfügung stehen. Das bedeutet eine weitere Verlagerung auf digitale Kanäle. Gleichzeitig dürfen wir nicht vergessen, dass die wirkungsvollste Kommunikation im Gesundheitswesen immer noch im persönlichen Kontakt mit der Ärztin, dem Therapeuten oder der Apothekerin erfolgt.

«Kommunikationsinhalte müssen rund um die Uhr digital zur Verfügung stehen. Gleichzeitig dürfen wir nicht vergessen, dass die wirkungsvollste Kommunikation im Gesundheitswesen immer noch im persönlichen Kontakt mit der Ärztin, dem Therapeuten oder der Apothekerin erfolgt.»

Über die Interviewserie «4 Fragen an … »
In der Farner Interviewserie «4 Fragen an …» beantworten Kommunikationsprofis aus der Gesundheitsbranche aus ihrer persönlichen Sicht Fragen zur Kommunikation. Sie sagen, wie sie in einem komplexen Umfeld erfolgreich kommunizieren, Herausforderungen meistern oder welche Faktoren in Zukunft erfolgskritisch sein werden für eine wirkungsvolle Kommunikation. Mehr erfahren unter Healthcare Communication